Mitmach-Markt – gemeinsam handeln jetzt
Vor dem Start geht es daran, dass die Initiatoren eine gemeinsame Vision entwickeln. Bei der MiMa in Klagenfurt waren es Selbstverantwortung, Mitbestimmung auf Augenhöhe, nachhaltige und regenerative Handlungsweisen, Miteigentümertum, die uns zu einem Begegnungsraum mit Warenhandelsbereich, Workshop-Küche, Cafehaus-Bereich und Seminarraum geführt haben. Optimal haben wir alle Aktivitäten in einer soziokratischen Genossenschaft verpackt, um allen die Möglichkeit zu bieten, gemeinsam die aktuell beste Lösung zu finden. Bei uns gibt es jetzt auch einen Sprossen-Verarbeitungsraum und wir sind offen für weitere Kooperationen. Wir versuchen auch optimale Verpackungen je nach Anwendung zu finden und wenden regenerative Aspekte in der Wirtschaft und Nutzung von Ressourcen an.
Nach der Visionssuche im Ambiente eines Gartens mit Apfelbäumen, ging es daran Mitgründer zu finden. Es wurden Flyer gemacht und bei vielen Anlässen und Veranstaltungen verteilt. Weiters wurden regelmäßig Treffen organisiert, um den Menschen das Projekt und die Idee näherzubringen. Gleichzeitig wurde eine entsprechende Immobilie gesucht, wo (fast) alle Ideen Platz hatten. Die Suche dauerte ca. ein Jahr mit 30 besichtigten Objekten, bis wir mit den Gründern die Genossenschaft bilden und den Raum beziehen konnten.
Im Handelsbereich ist unsere Vision, so gut wie möglich bio (Demeter), regional, saisonal, fair, ökologisch, aber auch leistbar für alle zu sein. Unsere Waren kaufen wir selbstbestimmt bei Herstellern unserer Wahl, die diesen Kriterien entsprechen, ein. Fehlt ein Produkt, kann dies jeder Genossenschafter auf unserer Wunschliste eintragen und nach Klärung der Abnahmemenge wird entweder über einen regionalen Hersteller oder dem Bio-Großhandel die Ware bezogen. Die Idee war es, über einen Bauernladen hinauszugehen und alle Produkte des täglichen/wöchentlichen Bedarfs anzubieten, damit die Einkaufswege für die Genossenschafter minimiert werden. Wir beziehen auch Zitrusfrüchte aus Sizilien von einer bäuerlichen Vereinigung, Bio Rot Wein aus Slowenien und WC-Papier einer sozialen GmbH u.v.m.
Im Produktbereich wollen wir auf Reparierbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Teilen achten. Weiters machen wir Bewußtseinsbildung, um für fehlende lokale Produkte durch Herstellungs-Workshops wieder lokale Produzenten zu finden.
Da wir nicht gewinnorientiert sind, keine Angestellten haben und die Genossenschafter eine gewisse Zeit mithelfen dürfen, können wir – je mehr Genossenschafter einkaufen – auch den Aufschlag auf die Waren reduzieren. Wichtig dabei ist es genügend Konsumenten zu finden, die mitgründen und die Philosophie mittragen. Unsere weiteren Standbeine zur Finanzierung der Miete und Betriebskosten sind:
Raumvermietung, Vorträge, Workshops, Mittagsessen als Workshop mit Produkten, die vor dem Wegwerfen bewahrt wurden und daraus generierte Wertschätzungsbeiträge.
Entscheidungen in den Arbeitskreisen (Facility, Warenwirtschaft, Produktion, Vision und Koordinationskreis) werden im Konsent getroffen. In den Kreisen sind Mitglieder je nach ihren Kompetenzen, ihren Wünschen und ihrem Können aktiv.
Wir stellen unsere Erfahrung, Dokumente, auch unsere Software und unser Wissen über Hardware (POS, Registrierkassa, Scanner, Waage, usw.) anderen gerne zur Verfügung. Diese können ihren Bedürfnissen entsprechend angepasst und verbessert werden. Für den Betrieb und die Nutzung der Server Hardware und bisherigen Entwicklung gibt es gemeinsam definierte Wertschätzungsbeiträge je nach lokaler Möglichkeit („sozial gestaffelt“). Das Warenwirtschaftssystem kann von kleinen bis sehr großen Warensortimenten genutzt werden und bietet auch automatische Abrechnungsmöglichkeiten mit Produzenten.
Alle unsere Einrichtungen sind für Genossenschafter 24/7/365 Tage geöffnet, Gäste können zu den Öffnungszeiten in der MiMa Klagenfurt Montag und Freitag ab 12:00 Uhr einkaufen und auch essen kommen.
Die MiMa-Genossenschaft kann österreichweit genutzt werden, lokale Initiativen können auch kostensparend (ca. € 4000-5000 im Jahr Kosten einer Genossenschaft) beitreten und ihre eigene soziokratische MiMa gründen und umsetzen.
Weitere Infos:
https://www.mimamarkt.at/
hallo@mimamarkt.at
DI Oliver Hönigsberger, 0664/2137602